Wie wird man Pflegehelfer*in? Handelt es sich um einen anerkannten Beruf? Hier erfahren Sie die Antworten, einschließlich Gehalt und Stellenangeboten für Pflegehelfer*innen und Pflegehilfskräfte.
Wann gilt man als Pflegehelfer*in?
Man gilt als Pflegehelfer*in, wenn man grundlegende pflegerische Tätigkeiten ausführt, ohne eine abgeschlossene Ausbildung zur Pflegefachkraft zu haben. Pflegehelfer*innen unterstützen qualifizierte Pflegefachkräfte bei der Versorgung und Betreuung von Patient*innen und Bewohner*innen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen.
Einige Kriterien und Voraussetzungen, die dazu führen, dass man als Pflegehelfer*in gilt, sind:
- Kurzqualifikation oder Pflegebasiskurs: Viele Pflegehelfer*innen absolvieren einen Kurzqualifikationskurs oder einen Pflegebasiskurs, der grundlegende pflegerische Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Diese Kurse dauern in der Regel einige Wochen bis wenige Monate und beinhalten sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Einsätze.
- Keine formale Ausbildung: In einigen Bundesländern und Einrichtungen ist keine formale Ausbildung notwendig, um als Pflegehelfer*in zu arbeiten. Hier reicht oft eine Einweisung und praktische Einarbeitung durch erfahrene Pflegekräfte aus.
Ist Pflegehelfer*in ein anerkannter Beruf?
Der Beruf der Pflegehelfer*in ist in Deutschland kein klassisch anerkannter Ausbildungsberuf wie die Pflegefachkraft. Er ist nicht durch ein einheitliches Berufsgesetz geregelt. Allerdings gibt es spezifische Qualifikationen und Schulungen, die Pflegehelfer*innen absolvieren können, um ihre Kompetenzen nachzuweisen und zu erweitern. Auch gibt es regionale und einrichtungsbezogene Vorgaben und Standards, die die Qualifikation und den Einsatz von Pflegehelfer*innen regeln.
Was ist der Unterschied zwischen einer Pflegehilfskraft und einer Pflegehelfer*in?
Die Begriffe Pflegehelfer*in und Pflegehilfskraft werden häufig synonym verwendet, um Personen zu beschreiben, die in der Pflege arbeiten und keine vollwertige Pflegefachausbildung haben. Dennoch gibt es Unterschiede in der Verwendung und den Qualifikationsanforderungen der beiden Begriffe.
Pflegehelfer*in:
- Qualifikation und Ausbildung: Pflegehelfer*innen haben in der Regel eine spezifische, aber kürzere Ausbildung oder einen Pflegebasiskurs absolviert. Diese Kurse dauern oft einige Wochen bis Monate und vermitteln grundlegende pflegerische Fähigkeiten und Kenntnisse.
- Aufgabenbereich: Pflegehelfer*innen unterstützen Pflegefachkräfte bei grundpflegerischen Tätigkeiten wie Körperpflege, Mobilisation, Hilfe bei der Nahrungsaufnahme und hauswirtschaftlichen Aufgaben. Sie können auch einfache medizinische Aufgaben unter Anleitung ausführen, wie das Messen von Blutdruck oder Temperatur.
- Einsatzbereiche: Pflegehelfer*innen arbeiten in verschiedenen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Behinderteneinrichtungen.
Pflegehilfskraft:
- Qualifikation und Ausbildung: Der Begriff Pflegehilfskraft wird oft weiter gefasst und bezeichnet Personen, die keine formale Qualifikation oder Ausbildung in der Pflege haben. Pflegehilfskräfte werden häufig direkt am Arbeitsplatz eingelernt und übernehmen hauptsächlich unterstützende Aufgaben.
- Aufgabenbereich: Die Aufgaben einer Pflegehilfskraft sind meist auf die Grundpflege und hauswirtschaftliche Tätigkeiten beschränkt. Dies kann die Unterstützung bei der Körperpflege, das Betten machen, die Essensverteilung und die Reinigung der Räumlichkeiten umfassen.
- Einsatzbereiche: Pflegehilfskräfte sind ebenfalls in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und anderen Betreuungseinrichtungen tätig, jedoch oft unter engerer Aufsicht und Anleitung von Pflegefachkräften.
Aufgaben: Was genau macht eine Pflegehelfer*in?
Pflegehelfer*innen übernehmen eine Vielzahl von grundlegenden pflegerischen und unterstützenden Aufgaben, die das Pflegepersonal bei der Betreuung und Versorgung von Patient*innen und Bewohner*innen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen entlasten. Dies sind die Hauptaufgaben, die Pflegehelfer*innen typischerweise ausführen:
Unterstützung bei der Grundpflege
- Körperpflege:
- Hilfe beim Waschen, Duschen, Baden und Ankleiden der Patient*innen.
- Unterstützung bei der Mund- und Zahnpflege sowie beim Kämmen und Rasieren.
- Mobilisation:
- Unterstützung beim Aufstehen, Hinsetzen und Umlegen von Patient*innen.
- Begleitung bei Gehübungen und beim Transfer vom Bett in den Rollstuhl oder auf andere Sitzgelegenheiten.
- Nahrungsaufnahme:
- Hilfe bei der Verteilung und Einnahme von Mahlzeiten.
- Unterstützung beim Anreichen von Getränken und Nahrung.
Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
- Reinigung und Pflege der Räumlichkeiten:
- Reinigung der Zimmer und Pflegebereiche der Patient*innen.
- Bettenmachen und Wechseln der Bettwäsche.
- Wäschepflege:
- Sortieren, Waschen und Zusammenlegen von Wäsche und Kleidung der Patient*innen.
Unterstützung bei medizinischen Aufgaben
- Vitalzeichen-Kontrolle:
- Messen und Dokumentieren von Vitalzeichen wie Blutdruck, Puls und Temperatur unter Anleitung und Aufsicht von Pflegefachkräften.
- Anlegen von Verbänden:
- Unterstützung beim Anlegen einfacher Verbände und bei der Wundversorgung.
Soziale Betreuung und Begleitung
- Gesellschaft leisten:
- Begleitung und Betreuung der Patient*innen bei Freizeitaktivitäten.
- Führen von Gesprächen, um die Patient*innen emotional zu unterstützen und um soziale Isolation zu verhindern.
- Begleitung bei Terminen:
- Begleitung der Patient*innen zu Arztterminen oder Therapiesitzungen.
Administrative Aufgaben
- Dokumentation:
- Unterstützung bei der Dokumentation der durchgeführten Pflegemaßnahmen und Beobachtungen.
Wie hoch ist das Gehalt als Pflegehelfer*in?
Das Gehalt einer Pflegehelfer*in kann je nach Region, Arbeitgeber und Berufserfahrung variieren. Hier ist ein Überblick über die durchschnittlichen Gehälter von Pflegehelfer*innen in Deutschland:
Durchschnittliches Gehalt
- Einstiegsgehalt: Pflegehelfer*innen starten in der Regel mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 1.600 bis 2.000 Euro.
- Durchschnittsgehalt: Das durchschnittliche Gehalt liegt bei etwa 2.100 bis 2.900 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 3.300 Euro steigen.
Gehaltsunterschiede nach Region und Arbeitgeber
- Regionale Unterschiede: In Regionen wie Hamburg und Baden-Württemberg können Pflegehelfer*innen im Durchschnitt bis zu 3.100 Euro brutto monatlich verdienen. In Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen liegt das durchschnittliche Gehalt eher bei 2.500 bis 2.600 Euro.
- Größe des Arbeitgebers: Größere Einrichtungen zahlen in der Regel höhere Gehälter als kleinere. Zum Beispiel verdienen Pflegehelfer*innen in großen Krankenhäusern oft mehr als in kleinen Pflegeheimen.
Gehalt bei Teilzeit und in kirchlichen Einrichtungen
- Teilzeit: Pflegehelfer*innen in Teilzeit verdienen entsprechend weniger, das durchschnittliche Teilzeitgehalt liegt bei etwa 1.600 Euro brutto pro Monat.
- Kirchliche Einrichtungen: In kirchlichen Einrichtungen wie der Caritas oder Diakonie wird das Gehalt nach den Arbeitervertragsrichtlinien (AVR) bezahlt. Hier kann das Gehalt zwischen 2.700 und 3.200 Euro brutto pro Monat liegen, je nach Erfahrungsstufe.
Wie lange dauert die Ausbildung zur Pflegehelfer*in?
Die Ausbildung zur Pflegehelfer*in kann sich je nach Bundesland und Bildungseinrichtung unterscheiden. Im Allgemeinen gibt es zwei gängige Wege zur Qualifizierung als Pflegehelfer*in:
- Kurzqualifikationen: Diese Kurse dauern in der Regel zwischen drei und sechs Monaten. Sie bieten eine grundlegende Einführung in die Pflege und bereiten die Teilnehmer auf einfache pflegerische Aufgaben vor. Der Inhalt solcher Kurse umfasst Themen wie Grundlagen der Pflege, Hygiene, Erste Hilfe, Mobilisation und Unterstützung bei der Körperpflege.
- Einjährige Berufsausbildung: In einigen Bundesländern wird eine formale einjährige Berufsausbildung angeboten. Diese Ausbildung ist umfassender als die Kurzqualifikationen und schließt mit einem Zertifikat ab. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Unterrichtseinheiten. Der theoretische Teil deckt Themen wie Pflegegrundlagen, Anatomie und Physiologie, Krankheitslehre, Hygiene und Kommunikation ab. Der praktische Teil findet in Pflegeeinrichtungen wie Altenheimen, Krankenhäusern oder ambulanten Pflegediensten statt.
Welche Voraussetzungen sind nötig, um Pflegehelfer*in zu werden?
Um als Pflegehelfer*in tätig zu werden, müssen bestimmte schulische, persönliche und gesundheitliche Voraussetzungen erfüllt sein.
Schulische Voraussetzungen: Für die meisten Pflegehelfer*innen-Jobs ist kein bestimmter Schulabschluss zwingend erforderlich. Ein Hauptschul- oder Realschulabschluss kann aber von Vorteil sein, um eine Stelle als Pflegehelfer*in zu bekommen.
Persönliche Voraussetzungen:
- Einfühlungsvermögen und Empathie: Pflegehelfer*innen müssen in der Lage sein, sich in die Situation der Patient*innen hineinzuversetzen und ihnen mit Verständnis und Mitgefühl zu begegnen.
- Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Die Arbeit in der Pflege erfordert ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein, da Pflegehelfer*innen für das Wohlbefinden der Patient*innen mitverantwortlich sind.
- Belastbarkeit und Stressresistenz: Der Beruf der Pflegehelfer*in kann körperlich und emotional anstrengend sein. Daher ist es wichtig, dass Pflegehelfer*innen belastbar und stressresistent sind.
Gesundheitliche Voraussetzungen: Eine gute Gesundheit ist notwendig, da Pflegehelfer*innen oft schwere körperliche Arbeit verrichten, wie das Heben und Bewegen von Patient*innen. Pflegehelfer*innen müssen zudem frei von ansteckenden Krankheiten sein, um die Gesundheit der Patient*innen und Kolleg*innen nicht zu gefährden.
Praktische Voraussetzungen: Erste praktische Erfahrungen im Pflegebereich, zum Beispiel durch ein Praktikum, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD), sind oft hilfreich und können den Einstieg in den Beruf erleichtern.
Pflegebasiskurs oder Kurzqualifikation: Viele Pflegehelfer*innen absolvieren einen Pflegebasiskurs oder eine Kurzqualifikation, die grundlegende pflegerische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt. Diese Kurse dauern in der Regel einige Wochen bis Monate und beinhalten sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Einsätze.
Pflegehelfer*in: Jobs in Ihrer Nähe
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Weitere Informationen
Autor*in und Qualitätssicherung: Redaktion medproduction (https://medproduction.de/)
Datum: Juli 2024
Quellen: Bundesagentur für Arbeit (BA): Altenpflegehelfer/in. https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/9063 (Abruf: Juli 2024)
Chat GPT 4o: Prompts zu „Pflegehelfer*in“ (Abruf: Juli 2024)
Johanniter: Pflegehelfer/in mit Ruhe & Energie. Ihr Einstieg in die Pflege. https://www.johanniter.de/johanniter-seniorenhaeuser/karriere/pflegehelfer/in-mit-ruhe-energie/ (Abruf: Juli 2024)