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Pflegefachkraft: Gehalt, Ausbildung und Voraussetzungen 

Was ist eine Pflegefachkraft und welche Aufgaben hat sie? Wir stellen Ihnen den Beruf der Pflegefachfrau und des Pflegefachmanns vor. Von den Voraussetzungen über die Ausbildung bis hin zu den Verdienstmöglichkeiten. 

Was ist eine Pflegefachkraft? 

Eine Pflegefachkraft, oft auch als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann bezeichnet, ist eine qualifizierte Fachkraft im Gesundheitswesen, die eine zentrale Rolle in der Betreuung und Pflege von Patient*innen spielt. Pflegefachkräfte sind für die medizinische Versorgung, die Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten und die emotionale Betreuung von Patient*innen zuständig. Pflegefachkräfte arbeiten in verschiedenen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten und Rehabilitationszentren. 

Wer darf sich examinierte Pflegefachkraft nennen? 

Der Titel Pflegefachkraft bzw. examinierte Pflegefachkraft ist in Deutschland gesetzlich geschützt und darf nur von Personen geführt werden, die bestimmte Voraussetzungen und eine entsprechende Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. 

Ausbildung zur Pflegefachkraft 

Um sich Pflegefachkraft, Pflegefachfrau oder Pflegefachmann nennen zu dürfen, muss man eine staatlich anerkannte Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich abgeschlossen haben. Diese Ausbildung ist generalistisch und umfasst die Bereiche Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab​. 

Gesetzliche Regelungen 

Der Berufstitel ist durch das Pflegeberufegesetz (PflBG) geschützt. Das Gesetz regelt die Ausbildung, die Prüfungen und die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung. Nur wer die Anforderungen des PflBG erfüllt und die staatliche Prüfung besteht, erhält die Erlaubnis, den Titel Pflegefachkraft, Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zu führen​. 

Anerkennung ausländischer Abschlüsse 

Personen mit einem im Ausland erworbenen Pflegeabschluss können ebenfalls als Pflegefachkraft in Deutschland arbeiten, wenn ihre Ausbildung als gleichwertig anerkannt wird. Dies erfordert in der Regel eine Prüfung der ausländischen Qualifikationen und ggf. das Absolvieren von Anpassungslehrgängen oder Prüfungen​. 

Berufliche Weiterentwicklung 

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung zur Pflegefachkraft gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung und Spezialisierung, zum Beispiel in den Bereichen Intensivpflege, Onkologie oder Pflegepädagogik. Diese Weiterbildungen eröffnen zusätzliche berufliche Perspektiven und ermöglichen eine weitergehende Spezialisierung im Pflegebereich​. 

Aufgaben: Was macht eine Pflegefachkraft? 

Eine Pflegefachkraft, auch bekannt als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann, übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, die weit über die reine Krankenpflege hinausgehen. Diese Fachkräfte sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems und tragen maßgeblich zur Genesung und zum Wohlbefinden der Patient*innen bei. Im Folgenden werden die wesentlichen Aufgaben einer Pflegefachkraft detailliert beschrieben. 

Medizinische Versorgung 

Eine zentrale Aufgabe der Pflegefachkraft ist die medizinische Versorgung von Patient*innen. Dies umfasst: 

  • Medikamentenvergabe: Verabreichung von Medikamenten gemäß ärztlicher Anweisung. 
  • Wundversorgung: Reinigung und Verbinden von Wunden, Überwachung des Heilungsprozesses. 
  • Injektionen und Infusionen: Durchführen von Injektionen und Anlegen von Infusionen. 
  • Vitalzeichen-Kontrolle: Überwachung und Dokumentation von Vitalwerten wie Blutdruck, Puls und Temperatur. 

Unterstützung bei der Körperpflege 

Pflegefachkräfte unterstützen Patient*innen bei der täglichen Körperpflege, insbesondere wenn diese aufgrund von Krankheit, Alter oder Behinderung Hilfe benötigen. Dies beinhaltet: 

  • Hilfe beim Waschen und Duschen: Unterstützung bei der persönlichen Hygiene. 
  • Ankleiden: Hilfe beim An- und Ausziehen der Kleidung. 
  • Mundpflege: Unterstützung bei der Zahnpflege und Mundhygiene. 

Mobilisation und Bewegung 

Die Förderung der Mobilität ist eine weitere wichtige Aufgabe der Pflegefachfrau und des Pflegefachmanns. Dazu gehören: 

  • Mobilisation im Bett: Lagerung und Umlagern von bettlägerigen Patient*innen zur Vermeidung von Druckgeschwüren. 
  • Gehhilfe: Unterstützung bei der Fortbewegung, Nutzung von Gehhilfen wie Rollatoren oder Rollstühlen. 
  • Physiotherapeutische Übungen: Anleitung und Unterstützung bei Bewegungsübungen zur Förderung der Rehabilitation. 

Ernährung und Flüssigkeitsversorgung 

Pflegefachkräfte sorgen dafür, dass Patient*innen ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen. Dies umfasst: 

  • Essenszubereitung und -verabreichung: Zubereitung von Mahlzeiten und Unterstützung beim Essen. 
  • Ernährungsberatung: Beratung über eine gesunde und bedarfsgerechte Ernährung. 
  • Flüssigkeitsbilanzierung: Überwachung der Flüssigkeitszufuhr und -ausscheidung. 

Emotionale Unterstützung und Beratung 

Neben der körperlichen Pflege spielt die emotionale Unterstützung eine zentrale Rolle. Pflegefachkräfte bieten: 

  • Gespräche und Zuhören: Aktives Zuhören und Gespräche zur emotionalen Unterstützung. 
  • Angehörigenberatung: Beratung und Information der Angehörigen über den Pflegezustand und die notwendigen Maßnahmen. 
  • Sterbebegleitung: Unterstützung und Begleitung von Patienten und deren Familien in der letzten Lebensphase. 

Dokumentation und Verwaltung 

Eine sorgfältige Dokumentation aller Pflegemaßnahmen und der Gesundheitsentwicklung der Patient*innen ist unerlässlich. Dazu gehören: 

  • Pflegedokumentation: Erfassung aller durchgeführten Pflegemaßnahmen und der Patientenzustände. 
  • Berichtswesen: Erstellung von Berichten und Übergabeprotokollen für den nächsten Dienst. 
  • Kommunikation mit Ärzt*innen und Therapeut*innen: Regelmäßiger Austausch und Abstimmung mit anderen Fachkräften. 

Gehalt: Wie viel verdient man als Pflegefachkraft? 

Das Gehalt einer Pflegefachkraft kann je nach verschiedenen Faktoren variieren. Diese umfassen die Berufserfahrung, den Arbeitsort, die Art der Einrichtung und die spezifischen Aufgabenbereiche. Im Folgenden wird ein Überblick über die Verdienstmöglichkeiten in diesem wichtigen Berufsfeld gegeben. 

Einstiegsgehalt 

Das Einstiegsgehalt einer Pflegefachkraft liegt in der Regel zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto pro Monat. Dieser Betrag kann jedoch je nach Bundesland und Art der Einrichtung variieren. In den neuen Bundesländern sind die Gehälter oft etwas niedriger als in den alten Bundesländern. 

Durchschnittliches Gehalt 

Das durchschnittliche Gehalt einer Pflegefachfrau oder eines Pflegefachmanns bewegt sich in Deutschland zwischen 3.000 und 3.500 Euro brutto monatlich. Mit zunehmender Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen kann das Gehalt weiter ansteigen. 

Gehaltssteigerungen durch Weiterbildung 

Pflegefachkräfte, die sich weiterbilden oder spezialisieren, können mit höheren Gehältern rechnen. Spezialisierungen wie Intensivpflege oder die Pflege Krebskranker sind Beispiele dafür. Solche Fachkräfte können ein Bruttogehalt von 3.500 bis 4.500 Euro pro Monat erzielen. 

Unterschiede nach Region und Arbeitgeber 

Der Arbeitsort und der Arbeitgeber spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle beim Gehalt. In städtischen Gebieten und in großen Krankenhäusern oder spezialisierten Kliniken sind die Gehälter in der Regel höher als in ländlichen Gebieten oder kleineren Pflegeeinrichtungen. Tarifgebundene Einrichtungen zahlen oft bessere Gehälter als nicht tarifgebundene. 

Zusätzliche Leistungen und Boni 

Neben dem Grundgehalt können Pflegefachkräfte auch von zusätzlichen Leistungen und Boni profitieren. Dazu gehören: 

  • Zuschläge für Nacht- und Wochenendarbeit: Diese können das Einkommen erheblich steigern. 
  • Weihnachts- und Urlaubsgeld: In vielen tarifgebundenen Einrichtungen sind diese Zahlungen üblich. 
  • Betriebliche Altersvorsorge: Einige Arbeitgeber bieten eine zusätzliche Altersvorsorge an. 

Gehalt im öffentlichen Dienst 

Pflegefachkräfte im öffentlichen Dienst werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt. Hier liegt das monatliche Bruttogehalt je nach Erfahrungsstufe und Position zwischen 2.800 und 4.000 Euro. Mit weiteren Qualifikationen und Berufsjahren kann das Gehalt entsprechend steigen. 

Wie hoch ist das Gehalt in der Ausbildung zur Pflegefachkraft? 

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft bietet bereits während der Ausbildungszeit eine angemessene Vergütung, die nach Ausbildungsjahren gestaffelt ist. Die Höhe des Gehalts kann je nach Bundesland, Einrichtung und Tarifbindung variieren. 

Ausbildungsvergütung nach Tarif 

In tarifgebundenen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes liegt die Ausbildungsvergütung laut dem Tarifvertrag für Auszubildende im Bereich der Pflege (TVAöD) bei etwa: 

  • Ausbildungsjahr: ca. 1.341 Euro brutto pro Monat 
  • Ausbildungsjahr: ca. 1.402 Euro brutto pro Monat 
  • Ausbildungsjahr: ca. 1.503 Euro brutto pro Monat​ 

Unterschiede nach Bundesland 

Die Vergütung kann regional unterschiedlich ausfallen. Hier einige Beispiele für die monatliche Bruttovergütung im ersten Ausbildungsjahr: 

  • Hessen: ca. 1.328 Euro 
  • Baden-Württemberg: ca. 1.290 Euro 
  • Bayern: ca. 1.252 Euro 
  • Berlin: ca. 1.126 Euro 
  • Mecklenburg-Vorpommern: ca. 911 Euro​ 

Zusätzliche Leistungen und Unterstützung 

Neben der Ausbildungsvergütung gibt es weitere finanzielle Unterstützungen wie die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder BAföG, die unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden können. Diese Förderungen helfen insbesondere bei den Lebenshaltungskosten, wenn die Auszubildenden nicht bei den Eltern wohnen können​. 

Wie läuft die Ausbildung zur Pflegefachkraft ab? 

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist seit Januar 2020 generalistisch ausgerichtet. Dies bedeutet, dass die Ausbildung die Bereiche Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege umfasst. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und ist in theoretische und praktische Phasen unterteilt. 

Theoretische Ausbildung 

Die theoretische Ausbildung zur Pflegefachkraft findet an einer staatlich anerkannten Pflegeschule statt und umfasst mindestens 2.100 Stunden. Die Unterrichtsinhalte decken verschiedene Bereiche ab: 

  • Pflegeprozesse und Pflegediagnostik: Hier lernen die Auszubildenden, wie Pflegebedarfe ermittelt und Pflegepläne erstellt werden. 
  • Kommunikation und Beratung: Techniken zur personenzentrierten und situationsgerechten Kommunikation. 
  • Pflege- und Gesundheitswissenschaften: Themen wie Hygiene, Ernährungslehre, Gesundheitsförderung sowie Krankheitslehre (Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie). 
  • Recht, Psychologie und Sozialwissenschaften: Grundlagen zu rechtlichen Rahmenbedingungen und sozialen Aspekten der Pflege. 

Praktische Ausbildung 

Die praktische Ausbildung zur Pflegefachkraft umfasst mindestens 2.500 Stunden und wird in unterschiedlichen Einrichtungen durchgeführt. Diese Phasen wechseln sich in mehrwöchigen Blöcken mit der theoretischen Ausbildung ab. Zu den praktischen Einsätzen gehören: 

  • Orientierungseinsatz: Der erste Einsatz beim Träger der praktischen Ausbildung, z.B. im Krankenhaus oder Pflegeheim. 
  • Pflichteinsätze: Diese umfassen Bereiche wie Akutpflege, ambulante Pflege, Langzeitpflege, Kinderpflege (Pädiatrie) und Psychiatrie. 
  • Vertiefungseinsatz: Am Ende der Ausbildung erfolgt ein spezieller Vertiefungseinsatz, meist in dem Bereich, in dem die Auszubildenden später arbeiten möchten. 

Während der Praxisphasen werden die Auszubildenden von erfahrenen Pflegefachkräften angeleitet und betreut. Sie lernen, wie pflegerische Maßnahmen praktisch umgesetzt werden und vertiefen ihr theoretisches Wissen in der Praxis. 

Prüfungen 

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht. Die Zwischenprüfung nach zwei Jahren dient der Überprüfung des Kenntnisstands und der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung. 

Welche Voraussetzungen sind nötig, um Pflegefachkraft zu werden? 

Um die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann zu beginnen, benötigen Bewerber*innen in der Regel einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) oder einen Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Persönliche und gesundheitliche Eignung sind ebenfalls erforderlich, da die Arbeit körperlich und emotional anspruchsvoll ist. 

Schulische Voraussetzungen 

  • Mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss): Dies ist die häufigste Voraussetzung für den Beginn der Ausbildung zur Pflegefachkraft. 
  • Hauptschulabschluss: Bewerber*innen mit Hauptschulabschluss können ebenfalls zugelassen werden, wenn sie eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren oder eine Ausbildung als Pflegehelfer*in vorweisen können​. 

Persönliche Voraussetzungen 

  • Einfühlungsvermögen und Empathie: Pflegefachkräfte müssen in der Lage sein, sich in die Situation der Patient*innen hineinzuversetzen und ihnen emotionalen Beistand zu leisten. 
  • Belastbarkeit und Stressresistenz: Der Beruf kann körperlich und emotional anstrengend sein, weshalb eine hohe Belastbarkeit wichtig ist. 
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein: Da Pflegefachkräfte für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patient*innen verantwortlich sind, ist ein hohes Maß an Zuverlässigkeit erforderlich. 
  • Kommunikationsfähigkeit: Eine gute Kommunikation mit Patient*innen, Angehörigen und Kolleg*innen ist entscheidend für eine erfolgreiche Pflege. 

Gesundheitliche Voraussetzungen 

  • Gesundheitliche Eignung: Eine allgemeine gesundheitliche Eignung ist erforderlich, um die physischen Anforderungen des Berufs zu bewältigen. Dazu gehört eine gute körperliche Konstitution, insbesondere eine belastbare Wirbelsäule. 
  • Kein eingeschränktes Sehvermögen: Das Sehvermögen darf nicht stark eingeschränkt sein, da viele pflegerische Tätigkeiten präzise Beobachtungen erfordern​. 

Weitere Voraussetzungen 

  • Vorpraktikum oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ): Einige Ausbildungsstätten verlangen ein Vorpraktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr im Pflegebereich, um erste praktische Erfahrungen zu sammeln. 
  • Sprachkenntnisse: Gute Deutschkenntnisse sind erforderlich, um sich mit Patient*innen und Kolleg*innen verständigen und die Pflegedokumentation korrekt führen zu können​. 

Kann man als Quereinsteiger Pflegefachkraft werden? 

a, es ist möglich, als Quereinsteiger Pflegefachkraft, Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zu werden. Für den Quereinstieg in diesen Beruf gibt es verschiedene Wege und Möglichkeiten, die eine Umschulung oder Anpassungsqualifikationen umfassen. 

Wege zum Quereinstieg als Pflegefachkraft 

  • Umschulung zur Pflegefachkraft: Eine Umschulung zur Pflegefachkraft bietet Quereinsteigern die Möglichkeit, in den Pflegeberuf zu wechseln. Diese Umschulungen werden oft von Bildungsträgern angeboten und dauern in der Regel zwei bis drei Jahre. Die Umschulung umfasst theoretische und praktische Ausbildungsabschnitte, die auf die Prüfungen vorbereiten​. 
  • Anpassungsqualifizierung: Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem anderen Bereich können eine Anpassungsqualifizierung absolvieren. Diese dauert meist kürzer als eine vollständige Ausbildung und richtet sich nach den bereits vorhandenen Kenntnissen und Fähigkeiten des Quereinsteigers​. 

Voraussetzungen für Quereinsteiger 

  • Schulische Voraussetzungen: Für eine Umschulung oder Anpassungsqualifizierung sind in der Regel ein mittlerer Schulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich. Einige Programme akzeptieren auch einen Hauptschulabschluss in Kombination mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung​. 
  • Persönliche und gesundheitliche Eignung: Wie bei der regulären Ausbildung müssen auch Quereinsteiger persönliche Eignung, Belastbarkeit und gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören unter anderem eine gute körperliche Konstitution und psychische Belastbarkeit​. 
  • Praxiserfahrung: Oftmals wird von Quereinsteigern erwartet, dass sie vor Beginn der Umschulung oder Anpassungsqualifizierung ein Praktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Pflegebereich absolvieren. Dies hilft, erste Einblicke in die Tätigkeiten einer Pflegefachkraft zu gewinnen und sicherzustellen, dass der Beruf den persönlichen Erwartungen entspricht​. 

Vorteile des Quereinstiegs 

  • Berufliche Neuorientierung: Der Quereinstieg bietet die Möglichkeit einer beruflichen Neuorientierung in einem zukunftssicheren und gesellschaftlich wichtigen Berufsfeld. 
  • Gute Beschäftigungsaussichten: Aufgrund des Fachkräftemangels im Pflegebereich haben Quereinsteiger gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und profitieren von zahlreichen Jobangeboten. 
  • Vielfältige Weiterbildungsoptionen: Nach erfolgreicher Umschulung stehen Quereinsteigern zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen, um sich weiter zu spezialisieren und beruflich aufzusteigen​. 

Sind Krankenschwester und Pflegefachkraft das Gleiche? 

Die Begriffe Krankenschwester und Pflegefachkraft werden oft synonym verwendet, doch es gibt einige Unterschiede und Entwicklungen. 

Historische Bezeichnung: Krankenschwester 

Traditionell wurde der Begriff Krankenschwester für weibliche Pflegekräfte im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege verwendet. Dieser Begriff war vor allem im deutschen Sprachraum gebräuchlich und umfasste die Betreuung von Patient*innen in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen​. 

Moderne Bezeichnung: Pflegefachkraft 

Mit der Einführung des neuen Pflegeberufegesetzes (PflBG) im Jahr 2020 wurde die Berufsbezeichnung reformiert. Die allgemeine und offizielle Bezeichnung für Personen, die in der Pflege arbeiten, lautet nun Pflegefachkraft. Diese neue Berufsbezeichnung umfasst sowohl weibliche als auch männliche Pflegekräfte und verdeutlicht die generalistische Ausbildung, die verschiedene Pflegebereiche abdeckt: 

  • Gesundheits- und Krankenpflege 
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 
  • Altenpflege 

Unterschiede in der Ausbildung 

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist seit 2020 generalistisch, was bedeutet, dass Auszubildende in allen genannten Pflegebereichen umfassend ausgebildet werden. Dies unterscheidet sich von den früheren, spezifischen Ausbildungen zur Krankenschwester (Gesundheits- und Krankenpfleger*in) oder Altenpfleger*in​. 

Fazit: Während der Begriff Krankenschwester historisch und in der Alltagssprache immer noch verwendet wird, ist Pflegefachkraft die offizielle und moderne Bezeichnung, die eine umfassendere und generalistische Ausbildung reflektiert. Beide Begriffe beziehen sich auf Pflegeberufe, jedoch bringt die Bezeichnung Pflegefachkraft die aktuellen Entwicklungen und die professionelle Vielfalt des Berufs besser zum Ausdruck. 

Wo finden Pflegekräfte Stellenangebote? 

Pflegekräfte haben vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens. Diese bieten zahlreiche Stellenangebote und attraktive Karrieremöglichkeiten. Hier sind einige der wichtigsten Bereiche: 

Krankenhäuser und Kliniken 

  • Allgemeinkrankenhäuser: Hier arbeiten Pflegefachkräfte auf verschiedenen Stationen wie Chirurgie, Innere Medizin oder Intensivpflege. 
  • Spezialkliniken: In Fachkliniken, wie beispielsweise Herzkliniken, Onkologie-Zentren oder Psychiatrien, sind spezialisierte Pflegefachkräfte gefragt​. 

Altenpflege 

  • Pflegeheime: Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner unterstützen ältere Menschen bei den täglichen Aktivitäten und medizinischen Bedürfnissen. 
  • Betreutes Wohnen: Hier bieten Pflegekräfte Unterstützung in einer weniger intensiven Pflegeumgebung, wobei die Bewohner*innen noch relativ selbstständig sind. 

Ambulante Pflege 

  • Ambulante Pflegedienste: Pflegefachkräfte besuchen Patient*innen zu Hause und bieten dort medizinische Versorgung und Unterstützung im Alltag. 
  • Mobile Pflegedienste: Ähnlich wie ambulante Pflegedienste, aber oft spezialisiert auf bestimmte Patientengruppen wie Palliativpflege oder Intensivpflege​. 

Rehabilitationszentren und Kurkliniken 

Pflegefachkräfte unterstützen Patient*innen bei der Genesung und Rehabilitation nach schweren Erkrankungen oder Operationen. Dies umfasst physiotherapeutische Unterstützung, medizinische Betreuung und die Förderung der Selbstständigkeit der Patient*innen​. 

Hospize und Palliative Care 

In Hospizen und Palliativeinrichtungen kümmern sich Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner um die Betreuung von Patient*innen mit unheilbaren Krankheiten, um deren Lebensqualität zu verbessern und ihnen in den letzten Lebensphasen beizustehen​. 

Kinder- und Jugendpflege 

  • Kinderkrankenhäuser und -kliniken: Spezialisierte Pflegefachkräfte kümmern sich um die medizinische Versorgung und Pflege von Kindern und Jugendlichen. 
  • Neonatologie und Pädiatrie: Pflegefachkräfte arbeiten auf Neugeborenen-Stationen und betreuen Frühgeborene und kranke Neugeborene​. 

Einrichtungen für Menschen mit Behinderung 

Pflegefachkräfte unterstützen Menschen mit physischen oder geistigen Behinderungen in speziellen Wohnheimen oder Tagesstätten, um ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. 

Forschung und Lehre 

Pflegefachkräfte mit weiterführenden Qualifikationen arbeiten in Forschungsprojekten oder unterrichten an Pflegeschulen und Hochschulen. Sie tragen zur Weiterentwicklung der Pflegewissenschaften bei und bilden neue Pflegekräfte aus​. 

Gesundheitszentren und Arztpraxen 

In Gesundheitszentren und größeren Arztpraxen sind Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner oft für die Betreuung der Patient*innen, Durchführung von Diagnostik und Unterstützung der Ärzt*innen zuständig​. 

Jobs für Pflegekräfte 

Stellenangebote als Pflegekraft in Ihrer Region finden Sie hier: 

Weitere Informationen 

Autor*in und Qualitätssicherung: Redaktion medproduction (https://medproduction.de/)  
Datum: Juli 2024 
Quellen:  Bundesagentur für Arbeit (BA): Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/27357 (Abruf: Juli 2024) 
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: https://www.bmfsfj.de/ (Abruf: Juli 2024) 
Chat GPT 4o: Prompts zu „Pflegekräfte“ (Abruf: Juli 2024)