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Medizinische Fachangestellte (MFA): Gehalt, Ausbildung und Stellenangebote 

Was verdient eine Medizinische Fachangestellte und welche Aufgaben hat sie? Wir stellen Ihnen den Beruf der Medizinischen Fachangestellten, kurz MFA, vor. Von der Ausbildung bis hin zu Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen. 

Was ist eine Medizinische Fachangestellte (MFA)? 

Eine Medizinische Fachangestellte (MFA) ist eine qualifizierte Fachkraft im Gesundheitswesen. Sie ist in ärztlichen Praxen, Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und anderen medizinischen Einrichtungen tätig.  

MFAs übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die sowohl administrative als auch medizinische Tätigkeiten umfassen, und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf im Praxisalltag. Früher wurden sie als Arzthelferinnen bezeichnet, doch seit 2006 lautet die offizielle Berufsbezeichnung „Medizinischer Fachangestellte*r“. 

Welche Aufgaben übernimmt eine Medizinische Fachangestellte? 

Die Aufgaben einer Medizinischen Fachangestellten sind vielfältig und anspruchsvoll. Sie reichen von der Patientenbetreuung und administrativen Tätigkeiten über medizinische Assistenz bis hin zur Einhaltung von Hygienestandards und Fortbildung. MFAs sind unverzichtbare Mitglieder im Gesundheitswesen, die durch ihre Arbeit eine wichtige Brücke zwischen Patient*innen und Ärzt*innen bilden und den reibungslosen Ablauf in medizinischen Einrichtungen sicherstellen.  

Hier die wichtigsten Aufgaben vom MFAs im Überblick: 

Patientenbetreuung und Patientenversorgung 

Eine der Hauptaufgaben einer MFA ist die Betreuung und Versorgung der Patient*innen. Dies beginnt oft schon beim Betreten der Praxis oder Klinik: 

  • Empfang und Anmeldung: Begrüßung der Patient*innen, Erfassung der persönlichen Daten, Überprüfung der Versichertenkarte und Vorbereitung der Patientendateien. 
  • Terminvergabe: Koordination und Vergabe von Terminen, sowohl telefonisch als auch vor Ort, und Planung der Sprechstunden. 
  • Anamnese-Erhebung: Erfassung der Krankengeschichte und aktueller Beschwerden der Patient*innen als Vorbereitung für die Untersuchung durch die Ärzt*innen. 
  • Betreuung im Wartezimmer: Information der Patient*innen über mögliche Wartezeiten und Sicherstellung ihres Wohlbefindens während des Wartens. 

Administrative Aufgaben 

Neben der direkten Betreuung der Patient*innen übernehmen MFAs eine Vielzahl von administrativen Aufgaben, die den Praxisbetrieb unterstützen: 

  • Dokumentation und Verwaltung: Führung der Patientenakten, Dokumentation von Behandlungsverläufen und Diagnosen sowie Pflege der digitalen Patienten-Verwaltungssysteme. 
  • Abrechnung: Erstellung von Abrechnungen für private und gesetzliche Krankenkassen, Bearbeitung von Rechnungen und Kostenvoranschlägen. 
  • Büroorganisation: Verwaltung von Terminen, Koordination von Praxisabläufen und Durchführung des allgemeinen Schriftverkehrs. 
  • Bestellwesen: Verwaltung und Bestellung von medizinischen Verbrauchsmaterialien und Medikamenten, um einen reibungslosen Praxisbetrieb sicherzustellen. 

Medizinische Assistenz 

MFAs unterstützen die Ärzt*innen bei einer Vielzahl von medizinischen Tätigkeiten: 

  • Vorbereitung und Nachbereitung: Vorbereitung von Untersuchungsräumen und Instrumenten, Desinfektion und Sterilisation von medizinischen Geräten und Instrumenten. 
  • Durchführung von Untersuchungen: Durchführung von Basisuntersuchungen wie Blutdruckmessungen, Blutabnahmen, EKGs und einfachen Labortests. 
  • Assistenz bei Behandlungen: Assistenz bei kleineren chirurgischen Eingriffen, Verbandswechseln und anderen medizinischen Prozeduren. 
  • Laborarbeiten: Durchführung von Laborarbeiten, wie Blutuntersuchungen, Urinanalysen und Schnelltests sowie Vorbereitung der Proben für weitergehende Analysen. 

Hygienemaßnahmen und Infektionsschutz 

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit einer MFA ist die Einhaltung der Hygienestandards und Infektionsschutzmaßnahmen: 

  • Reinigung und Desinfektion: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Behandlungsräumen, Wartebereichen und medizinischen Geräten. 
  • Sterilisation: Sterilisation von Instrumenten und sicherer Umgang mit kontaminierten Materialien. 
  • Abfallentsorgung: Fachgerechte Entsorgung von medizinischem Abfall gemäß den geltenden Vorschriften. 

Kommunikation und Information 

MFAs sind auch für die Kommunikation innerhalb des Teams und mit externen Partnern verantwortlich: 

  • Interne Kommunikation: Austausch von Informationen mit Ärzt*innen und anderen medizinischen Fachkräften, um einen effizienten Praxisablauf zu gewährleisten. 
  • Patienteninformation: Aufklärung der Patient*innen über Behandlungsabläufe, Nachsorgemaßnahmen und Medikamenteneinnahme. 
  • Externe Kommunikation: Kontaktaufnahme mit Laboren, Apotheken, Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen zur Koordination der Patientenversorgung. 

Fortbildung und Qualitätssicherung 

Um stets auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklungen zu bleiben, bilden MFAs sich regelmäßig fort: 

  • Fortbildungen: Teilnahme an Schulungen und Kursen zu neuen medizinischen Verfahren, Technologien und gesetzlichen Regelungen. 
  • Qualitätssicherung: Umsetzung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Praxis und regelmäßige Überprüfung der eigenen Arbeitsprozesse. 

Wie läuft die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) ab? 

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellte*n ist praxisorientiert und erfolgt im dualen System. Das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl in der Berufsschule als auch in einer medizinischen Einrichtung, wie einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus, stattfindet. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre. 

Struktur der Ausbildung 

Die duale Ausbildung besteht aus theoretischem Unterricht in der Berufsschule und praktischer Ausbildung im Betrieb. Diese Kombination ermöglicht es den Auszubildenden, theoretische Kenntnisse direkt in der Praxis anzuwenden und praktische Erfahrungen zu sammeln. 

  1. Theoretische Ausbildung

In der Berufsschule erwerben die Auszubildenden umfassende Kenntnisse in verschiedenen Bereichen: 

  • Medizinische Grundlagen: Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre 
  • Diagnostische Verfahren: Grundlagen der Labordiagnostik, Blutabnahme und Untersuchungstechniken 
  • Hygiene und Infektionsschutz: Hygienemaßnahmen, Desinfektion und Sterilisation 
  • Büroorganisation und Verwaltungsaufgaben: Patientenverwaltung, Abrechnungssysteme und Praxisorganisation 
  • Kommunikation und Patientenbetreuung: Gesprächsführung, Betreuung und Beratung von Patient*innen 

Die theoretische Ausbildung wird durch Prüfungen und Leistungsnachweise ergänzt, um den Lernfortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass die Auszubildenden die notwendigen Kenntnisse erwerben. 

2. Praktische Ausbildung

Die praktische Ausbildung findet in einer Arztpraxis, einem Krankenhaus oder einer anderen medizinischen Einrichtung statt. Die MFA-Auszubildenden lernen dort unter Anleitung erfahrener Fachkräfte: 

  • Patientenempfang und -betreuung: Empfang der Patient*innen, Anamnese-Erhebung und Unterstützung bei Untersuchungen 
  • Administrative Tätigkeiten: Verwaltung von Patientendaten, Terminvergabe und Abrechnungen mit Krankenkassen 
  • Medizinische Assistenz: Assistenz bei Behandlungen, Durchführung von Blutabnahmen, EKGs und anderen diagnostischen Tests 
  • Labortätigkeiten: Durchführung und Auswertung von Laboruntersuchungen 
  • Hygiene und Infektionsschutz: Umsetzung von Hygienemaßnahmen, Desinfektion und Sterilisation von Instrumenten 

Die praktische Ausbildung ist eng mit der theoretischen Ausbildung verzahnt, sodass die Auszubildenden ihre theoretischen Kenntnisse direkt in der Praxis anwenden und vertiefen können. 

Prüfungen und Abschluss 

Die Ausbildung zur MFA endet mit einer Abschlussprüfung, die aus mehreren Teilen besteht: 

Zwischenprüfung: Diese findet in der Mitte der Ausbildung statt und dient der Überprüfung des bisherigen Lernfortschritts. Sie umfasst sowohl einen schriftlichen als auch einen praktischen Teil. 

Abschlussprüfung: Am Ende der Ausbildung müssen die Auszubildenden eine umfassende Prüfung ablegen, die aus folgenden Teilen besteht: 

  • Schriftliche Prüfung: Diese umfasst Fragen aus den Bereichen Medizinische Assistenz, Praxisorganisation und Verwaltung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. 
  • Praktische Prüfung: In diesem Teil der Prüfung müssen die Auszubildenden praktische Aufgaben lösen, die typische Tätigkeiten einer MFA widerspiegeln, wie Blutabnahme, Durchführung eines EKGs oder Organisation eines Praxisablaufs. 
  • Mündliche Prüfung: Hier werden die Auszubildenden in einem Gespräch geprüft, bei dem sie Fragen zu verschiedenen Themenbereichen beantworten müssen.

Welche Voraussetzungen müssen für die MFA-Ausbildung erfüllt sein? 

Um eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten beginnen zu können, müssen bestimmte schulische, persönliche und gesundheitliche Voraussetzungen erfüllt sein. Hier sind die wichtigsten Anforderungen im Detail: 

Schulische Voraussetzungen 

  • Mittlerer Bildungsabschluss: In der Regel wird ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss) vorausgesetzt. Dieser Abschluss bietet eine solide Basis für die theoretischen und praktischen Anforderungen der Ausbildung. 
  • Hauptschulabschluss mit Zusatzqualifikation: Einige Ausbildungsbetriebe akzeptieren auch Bewerber*innen mit einem Hauptschulabschluss, insbesondere wenn diese zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Bereich vorweisen können. Dies zeigt, dass die Bewerber*innen über grundlegende berufliche Erfahrungen und Fähigkeiten verfügen. 

Persönliche Voraussetzungen 

  • Interesse an Medizin und Gesundheit: Ein grundlegendes Interesse an medizinischen Themen und Prozessen ist essenziell, um die vielfältigen Aufgaben einer MFA kompetent und motiviert zu bewältigen. 
  • Kommunikationsfähigkeit: Da MFAs viel Kontakt mit Patient*innen haben, sind gute kommunikative Fähigkeiten und die Fähigkeit, einfühlsam und verständnisvoll auf die Bedürfnisse der Patient*innen einzugehen, wichtig. 
  • Empathie und Einfühlungsvermögen: Ein hohes Maß an Empathie ist notwendig, um Patient*innen in oft stressigen und emotionalen Situationen unterstützen zu können. 
  • Organisationsfähigkeit: Der Alltag in einer medizinischen Einrichtung erfordert eine gute Organisation und die Fähigkeit, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu managen. 
  • Sorgfalt und Genauigkeit: Medizinische Tätigkeiten erfordern ein hohes Maß an Präzision und Aufmerksamkeit, um Fehler zu vermeiden und die Gesundheit der Patient*innen zu gewährleisten. 
  • Belastbarkeit und Stressresistenz: Der Beruf der MFA kann körperlich und emotional anspruchsvoll sein, daher sind Belastbarkeit sowie die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen ruhig und effektiv zu arbeiten, wichtig. 
  • Teamfähigkeit: Die Arbeit in einem medizinischen Team erfordert die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Abstimmung mit Ärzt*innen, Pflegepersonal und anderen Kolleg*innen. 

Gesundheitliche Voraussetzungen 

  • Körperliche Fitness: Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten kann körperlich anstrengend sein, daher ist eine gute körperliche Verfassung notwendig, um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden. 
  • Impfungen und Gesundheitsnachweise: Da MFAs in direktem Kontakt mit kranken Menschen arbeiten, sind bestimmte Impfungen (z.B. gegen Hepatitis B) und Gesundheitsnachweise erforderlich. Diese dienen dem Schutz der Patient*innen sowie der eigenen Gesundheit. 

Praktische Erfahrungen 

Praktika: Viele Ausbildungsbetriebe bevorzugen Bewerber*innen, die bereits praktische Erfahrungen im Gesundheitswesen gesammelt haben, z.B. durch Praktika in Arztpraxen, Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Praktika bieten die Möglichkeit, einen Einblick in den Berufsalltag zu erhalten und erste praktische Fertigkeiten zu erwerben. 

Bewerbungsprozess 

  • Bewerbungsunterlagen: Zu den üblichen Bewerbungsunterlagen gehören ein Anschreiben, ein Lebenslauf, Schulzeugnisse und ggf. Praktikumsnachweise. Das Anschreiben sollte die Motivation und Eignung für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten verdeutlichen. 
  • Vorstellungsgespräch: Im Vorstellungsgespräch wird oft die persönliche Eignung der Bewerber*innen überprüft. Dabei können Fragen zu den bisherigen Erfahrungen, den Beweggründen für die Berufswahl und zu spezifischen Situationen aus dem Berufsalltag gestellt werden. 

Welchen Schulabschluss braucht man als Medizinische Fachangestellte? 

Für die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten sind die schulischen Voraussetzungen je nach Bundesland und Ausbildungsbetrieb unterschiedlich. In der Regel wird jedoch mindestens ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) erwartet. Einige Ausbildungsbetriebe akzeptieren auch Bewerberinnen mit einem Hauptschulabschluss, insbesondere wenn diese zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Bereich vorweisen können. 

  • Mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss) 

Die meisten Bewerber*innen, die eine Ausbildung zur MFA beginnen, haben einen Realschulabschluss. Dieser Abschluss bietet eine solide Grundlage für die Anforderungen der Ausbildung, da er grundlegende Kenntnisse in den Fächern Mathematik, Biologie und Deutsch vermittelt, die für die Ausbildung relevant sind. 

  • Hauptschulabschluss mit zusätzlicher Qualifikation 

In einigen Fällen können Bewerber*innen mit einem Hauptschulabschluss ebenfalls eine Ausbildung zur MFA beginnen, wenn sie zusätzliche Qualifikationen oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Bereich vorweisen können. Dies zeigt dem Ausbildungsbetrieb, dass die Bewerber*innen über die notwendigen Fähigkeiten und die erforderliche Reife verfügen, um die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. 

Wie hoch ist das MFA-Gehalt? 

Das Gehalt einer Medizinischen Fachangestellten variiert je nach Ausbildungsjahr, Berufserfahrung, Region und dem jeweiligen Arbeitgeber. Hier sind die wesentlichen Gehaltskomponenten und deren Unterschiede detailliert erläutert: 

Ausbildungsvergütung 

Während der Ausbildung zur MFA erhalten die Auszubildenden eine gestaffelte Vergütung, die mit jedem Ausbildungsjahr ansteigt. Die genauen Beträge können je nach Bundesland und Tarifvertrag leicht variieren. Durchschnittlich liegt die Ausbildungsvergütung für Medizinische Fachangestellte in folgenden Bereichen: 

  • 1. Ausbildungsjahr: etwa 900 Euro bis 1.000 Euro brutto pro Monat 
  • 2. Ausbildungsjahr: etwa 950 Euro bis 1.050 Euro brutto pro Monat 
  • 3. Ausbildungsjahr: etwa 1.000 Euro bis 1.150 Euro brutto pro Monat 

Einstiegsgehalt nach der Ausbildung 

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung beginnt das Einstiegsgehalt. Das Einstiegsgehalt kann ebenfalls regional und nach Art der Anstellung variieren. Typischerweise liegt das Einstiegsgehalt einer MFA bei: 

  • Einstiegsgehalt: etwa 2.000 Euro bis 2.400 Euro brutto pro Monat 

Gehalt mit Berufserfahrung 

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt einer MFA. Erfahrung, zusätzliche Qualifikationen und Spezialisierungen wirken sich positiv auf die Gehaltsentwicklung aus: 

  • 2-5 Jahre Berufserfahrung: etwa 2.400 Euro bis 2.800 Euro brutto pro Monat 
  • Mehr als 5 Jahre Berufserfahrung: etwa 2.800 Euro bis 3.200 Euro brutto pro Monat 

Einflussfaktoren auf das Gehalt 

Mehrere Faktoren beeinflussen das Gehalt einer MFA: 

  • Tarifverträge: MFAs, die nach Tarifvertrag bezahlt werden, verdienen in der Regel mehr als jene, die außertariflich bezahlt werden. Die gängigsten Tarifverträge sind der Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte (TV-MFA) und die Tarifverträge der Länder und Kommunen. 
  • Regionale Unterschiede: In wirtschaftlich starken Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder Hessen sind die MFA-Gehälter meist höher als in ostdeutschen Bundesländern. 
  • Art der Einrichtung: MFAs in Krankenhäusern oder großen medizinischen Zentren verdienen oft mehr als in kleineren Arztpraxen. 
  • Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen: Durch Weiterbildungen und Spezialisierungen können MFAs ihr Gehalt deutlich steigern. Beispiele für solche Weiterbildungen sind die Praxismanager*in, die Betriebswirt*in für Management im Gesundheitswesen oder die Fachwirt*in im Gesundheits- und Sozialwesen. 

Welche Karrierechancen gibt es für MFAs? 

Medizinische Fachangestellte haben vielfältige Möglichkeiten, ihre Karriere voranzutreiben und sich in ihrem Berufsfeld weiterzuentwickeln. Hier sind einige der wichtigsten Karrierewege und Weiterbildungsmöglichkeiten, die MFAs offenstehen: 

1. Fachspezialisierungen 

MFAs können sich in bestimmten medizinischen Bereichen spezialisieren, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und sich auf spezifische Tätigkeiten zu konzentrieren. Einige der möglichen Spezialisierungen sind: 

  • Praxismanagement: MFAs können sich zu Praxismanager*innen weiterbilden und Aufgaben in der Organisation und Verwaltung einer Praxis übernehmen. Dazu gehört die Koordination von Abläufen, Personalmanagement und die Optimierung der Praxisorganisation. 
  • Wundmanagement: Dies ist eine Spezialisierung auf die Versorgung und Behandlung von Wunden. Sie umfasst moderne Wundversorgungstechniken und -methoden sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften zur optimalen Patientenversorgung. 
  • Hygienemanagement: Hygienemanager*innen sind verantwortlich für die Implementierung und Überwachung von Hygienestandards in medizinischen Einrichtungen. Dies ist besonders in Krankenhäusern und großen Praxen von Bedeutung. 
  • Labordiagnostik: Hier erlernt die MFA die Vertiefung ihrer Kenntnisse in der Durchführung und Auswertung von Laboruntersuchungen, z.B. Blut- und Urinanalysen. 

2. Aufstiegsfortbildungen 

Durch Aufstiegsfortbildungen können MFAs höhere berufliche Positionen erreichen und mehr Verantwortung übernehmen. Einige der gängigen Aufstiegsfortbildungen sind: 

  • Fachwirt*in im Gesundheits- und Sozialwesen: Diese Fortbildung qualifiziert MFAs für Führungsaufgaben im Gesundheitswesen, wie z.B. das Management von medizinischen Einrichtungen, Planung und Organisation von Abläufen sowie Personalführung. 
  • Betriebswirt*in für Management im Gesundheitswesen: Diese Fortbildung bereitet auf leitende Tätigkeiten im Gesundheitsmanagement vor, einschließlich Finanz- und Rechnungswesen, Marketing und strategische Planung. 
  • Medizinische Dokumentationsassistent*in: Dies ist eine Spezialisierung auf die Dokumentation und Verwaltung von medizinischen Daten und Befunden. Diese Rolle erfordert ein hohes Maß an Genauigkeit und Kenntnisse in der medizinischen Terminologie. 

3. Akademische Weiterbildungen und Studiengänge 

Mit entsprechender Hochschul-Zugangsberechtigung haben MFAs die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen und sich akademisch weiterzubilden. Einige relevante Studiengänge sind: 

  • Gesundheitsmanagement: Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt auf Gesundheitswesen, Management von Gesundheitseinrichtungen und Gesundheitsökonomie. 
  • Pflegewissenschaften: Studium der Pflegewissenschaften, das vertiefte Kenntnisse in der Pflegepraxis, -forschung und -management vermittelt. 
  • Medizinpädagogik: Studium, das auf eine Karriere in der Lehre und Ausbildung im Gesundheitswesen vorbereitet, z.B. als Dozent*in an Berufsschulen oder Fachhochschulen. 

4. Zusätzliche Qualifikationen und Zertifikate 

Neben den formalen Weiterbildungen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich durch Kurse und Zertifikatsprogramme weiterzubilden: 

  • Notfallmedizin: Zertifikatskurse in Notfallmedizin und Erster Hilfe, die Kenntnisse und Fähigkeiten zur Behandlung von Notfällen und akuten Erkrankungen vermitteln. 
  • Abrechnung und Praxissoftware: Schulungen in speziellen Abrechnungssystemen und Praxisverwaltungssoftware, um die administrative Effizienz zu steigern. 
  • Kommunikation und Patientenbetreuung: Fortbildungen in Kommunikationstechniken und Patientenbetreuung, um die Interaktion mit Patient*innen zu verbessern und eine hohe Servicequalität sicherzustellen. 

5. Karrierewege in verschiedenen medizinischen Einrichtungen 

MFAs haben die Möglichkeit, in unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen Karriere zu machen, darunter: 

  • Arztpraxen und Gemeinschaftspraxen: Übernahme von leitenden Positionen, z.B. als Praxismanager*in oder Leitung der Patientenverwaltung. 
  • Krankenhäuser und Kliniken: Spezialisierte Positionen in verschiedenen Abteilungen, wie Notaufnahme, OP-Assistenz oder Verwaltung. 
  • Gesundheitsämter und öffentliche Einrichtungen: Tätigkeiten im öffentlichen Gesundheitswesen, z.B. in der Gesundheitsprävention oder -aufklärung. 
  • Medizinische Labore: Spezialisierte Tätigkeiten in der Labordiagnostik und -verwaltung.

Welche Stellenangebote gibt es für MFAs? 

Medizinische Fachangestellte haben eine große Bandbreite an Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen medizinischen und gesundheitlichen Einrichtungen. Hier sind die wichtigsten Bereiche und spezifische Stellenangebote, die für MFAs verfügbar sind: 

1. Arztpraxen 

  • Allgemeinarztpraxen: Hier übernehmen MFAs eine Vielzahl von Aufgaben, von der Patientenbetreuung über die Assistenz bei Untersuchungen bis hin zu administrativen Tätigkeiten. 
  • Facharztpraxen: In Facharztpraxen wie Dermatologie, Kardiologie, Gynäkologie oder Orthopädie können sich MFAs auf bestimmte medizinische Bereiche spezialisieren und spezifische Assistenzaufgaben übernehmen. 
  • Gemeinschaftspraxen: Diese bieten oft komplexere Strukturen und vielfältigere Aufgabenbereiche, da mehrere Ärzt*innen verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten. 

2. Krankenhäuser und Kliniken 

  • Stationäre Versorgung: MFAs arbeiten auf verschiedenen Stationen und unterstützen das medizinische Personal bei der Pflege und Betreuung der Patient*innen. 
  • Ambulante Abteilungen: In Krankenhäusern gibt es auch ambulante Bereiche, in denen MFAs ähnliche Aufgaben wie in Arztpraxen übernehmen, jedoch oft mit einer größeren Vielfalt an Patientenfällen. 
  • Spezialisierte Abteilungen: Intensive Zusammenarbeit in Bereichen wie Notaufnahme, OP-Säle, Radiologie oder Endoskopie, wo spezialisierte Kenntnisse und Fertigkeiten gefragt sind. 

3. Gesundheitsämter und öffentliche Einrichtungen 

  • Gesundheitsförderung und Prävention: Mitarbeit in Programmen zur Gesundheitsförderung, Impfkampagnen und Präventionsprojekten. 
  • Amtsärztliche Dienste: Unterstützung bei amtsärztlichen Untersuchungen, Erstellung von Gesundheitszeugnissen und Organisation von Screening-Programmen. 

4. Medizinische Labore 

  • Diagnostik und Analyse: MFAs können in medizinischen Laboren arbeiten, wo sie Proben entnehmen, analysieren und die Ergebnisse dokumentieren. 
  • Forschungseinrichtungen: Beteiligung an medizinischen Forschungsprojekten und klinischen Studien. 

5. Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen 

  • Rehabilitation: Unterstützung von Patient*innen bei Rehabilitationsmaßnahmen und Nachsorgeprogrammen. 
  • Pflegeheime und Seniorenresidenzen: Übernahme von administrativen Aufgaben sowie der Assistenz bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen der Bewohner*innen. 

6. Betriebliche Gesundheitsdienste 

Betriebsmedizin: Arbeit in Unternehmen, die betriebsärztliche Dienste anbieten, einschließlich Gesundheitschecks, Impfungen und Arbeitsmedizin. 

7. Weitere spezialisierte Einrichtungen 

  • Dialysezentren: Betreuung von Patient*innen während der Dialysebehandlungen, einschließlich der Vorbereitung und Nachsorge. 
  • Fertilitätszentren: Unterstützung in der Reproduktionsmedizin, Durchführung von Untersuchungen und Betreuung der Patient*innen. 
  • Häusliche Krankenpflege: Mitarbeit in ambulanten Pflegediensten, die medizinische Betreuung und Pflege in häuslicher Umgebung anbieten. 

Medizinische Fachangestellte: Jobs  

Stellenangebote als Medizinische Fachangestellte in Ihrer Region finden Sie hier: 

Weitere Informationen 

Autor*in und Qualitätssicherung: Redaktion medproduction (https://medproduction.de/)  
Datum: Juli 2024 
Quellen:  Ärztekammer Niedersachsen: Berufsbild Medizinische Fachangestellte. https://www.aekn.de/medizinische-fachangestellte/ (Abruf: Juli 2024) 
Bundesagentur für Arbeit: Berufsinformationen. https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index;BERUFENETJSESSIONID=7Ng67ZK3CQ-Jf7ZmgTsBh1M4X1zLgGxL2VtM4zj0RVpsG5nD2d4m!1842197504?path=null (Abruf: Juli 2024) 
Chat GPT 4o: Prompts zu „Medizinische Fachangestellte“ (Abruf: Juli 2024) 
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Assistenzberufe e.V. (DGMA): Berufsbild und Aufgaben. https://www.dgma-ev.de/berufsbild-aufgaben/ (Abruf: Juli
2024) 
Lohnspiegel.de: Gehaltsinformationen für Medizinische Fachangestellte. https://www.lohnspiegel.de/html/med-fachangestellte.php (Abruf: Juli
2024) 
Medizinische Fachangestellte Ausbildung: Informationen zur Ausbildung. https://www.mfa-ausbildung.de/ (Abruf: Juli 2024)